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Theater > Qualifikationsspiel


Stellen Sie sich bitte folgende Szene vor: Ein Mann und eine Frau, beide in ihren Dreißigern, sehen sich zum ersten Mal. Der Mann erklärt der Frau, daß jegliche Beziehung zum Scheitern verurteilt sei, da alle Frauen, die er kennenlerne, sich in kürzester Zeit als das Gegenteil von dem entpuppen, worauf er sich eingelassen habe. Am Anfang seien sie kluge, fröhliche und charmante Wesen, aber nach spätestens drei Wochen gingen sie ihm mit ihren Allergien und Bulimien und Hysterien auf die Nerven. Er frage sich, wozu er überhaupt eine Beziehung brauche? Die Frau lacht und sagt, das wisse sie auch nicht, sie erwarte sich jedenfalls von Männern überhaupt nichts mehr.

In dem Stück „Qualifikationsspiel“ versucht ein Mann gleich in der Psychiatrie eine Frau kennenzulernen. Dort herrsche ohnehin die Katastrophe, dort gebe es keine Enttäuschungen. Dort müsse man nur einen Blick in die Krankenakte werfen, den Patientinnen ins Gesicht blicken und wisse von Anfang an Bescheid, mit wem man es zu tun habe.

Der Mann schleicht sich in ein Zimmer der offenen Abteilung und lernt dort tatsächlich drei Frauen unterschiedlichen Alters kennen – wird er oder werden sie sich für die Liebe qualifizieren? Wer von ihnen scheidet frühzeitig aus dem Spiel aus? Wer schafft es bis zum Finale?

Im Unterschied zu einer „klassischen“ Dramaturgie, bei der die Motive von Figuren erst nach und nach entlarvt werden, sind in diesem Stück die Absichten der Figuren von Beginn an veröffentlicht, bloßgelegt; da sie bereits in der Psychiatrie sind, bedarf es keiner Verstellung mehr.

Silke Hassler



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