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Theater > Lustgarantie


Inge, Gertraud und Klara sind ein illustres Damentrio jenseits der siebzig. Im Fitnesscenter schinden sie ihre müden Knochen und rufen sich die Zeiten in Erinnerung, in denen ihnen ihr Körper - auf allen Ebenen - noch Freude bereitet hat. Die Zukunft ist absehbar, viel haben die bevorstehenden Jahre an Lusterlebnissen garantiert nicht mehr zu bieten. Klaras Mann ist dement und wird von ihrer Tochter gegen Klaras Willen ins Pflegeheim gebracht. Gertraud hat drei Ehemänner und eine mittlere Schauspielkarriere hinter sich. Inge ist Witwe. Ihren Mann hat sie schon vor vielen Jahren begraben, nicht aber die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Eines haben die drei alten Mädchen gemeinsam: Liebe und Sex gehören in ihrem Leben der Vergangenheit an. Doch wie steht es mit ihren Sehnsüchten? Darf man von den erotischen Wünschen auch nur noch im Perfekt sprechen?
Eines Tages beschließen die betagten Damen, einmal noch etwas Verrücktes zu tun, bevor sie sich vom Diesseits verabschieden. Nachdem die Idee zum Bankraub verworfen wird, beschließen sie, eine Marktlücke für ältere Damen zu füllen. Damit man sich später wenigstens an sie erinnert. Aber nicht Seniorenturnkurse mit Bastelstunden und Nachmittagstanz sind geplant, sondern die Gründung eines Etablissements, in dem ältere Damen ihre Liebesdienste mit inkludierter Lustgarantie anbieten. Ein Bordell mit Prostituierten in fortgeschrittenem Alter?
Schnell werden die nötigen Utensilien besorgt, Gertrauds alte Theaterkostüme dienen als neue Berufskleidung und Klaras Wohnung wird zum Puff umfunktioniert. Die Lebensgeister erwachen, vergessen sind Krampfadern und andere Wehwehchen. Als der Finanzbeamte Anton Burkhart das gewagte Unternehmen prüfen will, kommt es zu vorübergehenden Komplikationen, denn die Damen halten ihn für den ersten Kunden…

Silke Hassler kehrt der gesellschaftlich beschränkten Akzeptanz von Erotik und Sex im Alter den Rücken. Mit radikalem Humor überspringt sie lauwarme Annäherungen, (die den wesentlichen (G)Punkt verleugnen), durchbricht sämtliche Tabus und denkt den Gedanken der absoluten Befreiung in ihrer Komödie konsequent bis zum „Höhepunkt“ weiter.

Angela Schneider



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